An 31.8.2017 war es nun soweit. Der letzte Grenzübertritt vor der Rückverschiffung stand an. Von Peru ging es letztmalig zurück nach Chile.
Die Einreisen nach Chile sind ja leider immer die am wenigsten entspannten. Man weiß nie, was sich die Kontrolleure für den Fahrzeug-Check alles einfallen lassen und was sie alles sehen wollen. Die Regeln für die Mitnahme von Obst, Gemüse, Samen und anderen organischen Produkten sind sehr umfangreich
und eigentlich verletzen wir sie jedes mal, geben reumütig ein paar Dinge her, um einige andere Dinge durchzubekommen.
Aber diesmal hatten sie uns erst noch eine andere Hürde in den Weg gestellt. Am Migrationsschalter angekommen
wurde uns gesagt, wir brauchen ein besonderes Dokument, einen Aufstellung welche Personen in unserem Auto mitreisen. Das gab es bisher noch nie und auf die Frage, wo es dieses Formular gibt, wurden wir in den zweiten Stock des Gebäudes verwiesen. Dort war aber nichts zu finden und der Beamte, an dessen Tür wir klopften, meinte nur, wir sollten runtergehen und einen Taxifahrer fragen. Wieder unten beschwerten wir uns am Schalter und man sagte uns, zweiter Stock wäre schon richtig, aber wir sollten ins Casino gehen. Das war aber nicht ausgeschildert und so begleitete uns glücklicherweise ein Beamter und brachte uns ins Casino (=Restaurant). Dort musste man für umgerechnet €1,25 ein Formular kaufen, das wir selber ausfüllen durften.
Danach ging es recht zügig. Die Personen-Ausreise aus Peru und -Einreise nach Chile wurde an einem gemeinsamen Schalter durchgeführt. Dann ging es um die Ecke zum nächsten Schalter. Die Auto-Ausreise aus Peru war dann ebenfalls schnell erledigt, dass Dokument für die temporäre Einfuhr nach Chile mussten wir selbst handschriftlich ausfüllen (erstmalig seit 11 Monaten auf Reise, es ist normalerweise Computer-Ausdruck). Es wurde kontrolliert, ergänzt und erst auf Franzis Nachfrage auch noch offiziell gestempelt (hatte die Grenzbeamtin glatt vergessen). Damit war der Papierkram abgeschlossen und wir fuhren mit dem Auto bei der Fahrzeugkontrolle vor.
Dort gaben wir unsere Opferfrüchte (drei schlecht schmeckende Mandarinen) her, zeigten Käse und Butter vor (durften wir aber behalten). Dann kam der Fruchtschnüffel-Hund zum Einsatz
und der fand unser Hundetrockenfutter (zur Fütterung der Straßenhunde). Das mussten wir auch hergeben, Einfuhr nicht erlaubt.
Und dann kam der größte Schreck. Wir sollten alle Taschen aus dem Kofferraum ausräumen und zur Röntgenkontrolle schleppen. Als ich dann aber den Kofferraum öffnete und sie mein völlig entgeistertes Gesicht sahen, wurde diese Maßnahme zum Glück abgeblasen und sie begnügten sich mit einer einfachen Sichtkontrolle ohne Ausräumen. Danach hieß es: alles fertig, aber wo denn unsere Deklarationsdokumente seien. Diese hatten wir nicht bekommen und somit auch nicht ausgefüllt. Schnell ausgefüllt und tief durchgeatmet. Wir waren erleichtert, da es hieß alles sei ok – wir können fahren. Plötzlich und unerwartet wurde uns dann auf einmal gesagt, wir müssten doch noch warten, es käme noch eine Drogen-Kontrolle. Zum Glück war auch die schnell erledigt und wir durften endlich nach Chile einreisen.
Um 15:00 Uhr waren wir an der Grenze angekommen und um 16:20 Uhr, also nach 80 Minuten, war alles erledigt. All die vielen kritischen Mitbringsel (Kunstgewerke aus Schilfrohr, Steine, Erde, Sand, Wasserproben, Hölzer, etc.) waren immer noch an Bord. Wieder mal Glück gehabt.