Die Pannen der anderen


Auf einem Schotter-Streckenabschnitt der Carretera Austral zwischen Villa Cerro Castillo und Puerto Rio Tranquilo sehen wir am Wegesrand einen recht neuen Peugeot Kombi. Der Fahrer macht gerade Reifenwechsel und unsere angebotene Hilfe wird nicht benötigt. Ich denke noch so bei mir: mit einem Notrad statt vollwertigem Reserverad auf Schotter – ob das gut geht?

Einige Zeit später taucht der Wagen wieder im Rückspiegel auf. Ich fahre rechts ran und lasse ihn überholen. Wir winken uns fröhlich zu und weg ist er, mit recht hoher Geschwindigkeit. Es dauert nicht lange und wir finden ihn wieder am Wegesrand liegend.

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Diesmal mit total zerfetzen Notrad. Wir halten an und bieten wieder unsere Hilfe an.

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Mit unserem Kompressor versuchen wir, sein kaputtes richtiges Rad aufzupumpen, um so ggf. die Weiterfahrt für eine kurze Weile zu ermöglichen. Der Druck bleibt bei konstant gut 1bar. Bei einer Untersuchung des Rades stellen wir fest, dass ein Stein seine Alufelge und den Reifen ordentlich beschädigt hat, Reparatur vor Ort unmöglich.

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Er bittet uns, ihn mit dem Rad nach Puerto Rio Tranquilo mitzunehmen, um dort eine Werkstatt aufzusuchen.
Viktor, eine Chilene aus Santiago, ist recht unbekümmert. Seine Frau bleibt am Auto zurück. Nach 90 Minuten Fahrt kommen wir im Ort an. Aber dort gibt es keine Hilfe für ihn. Die Mechaniker in dem paar hundert Seelen Dorf mitten im Nichts können nichts machen.

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Wir setzen ihn mit seinem kaputten Reifen bei der Polizeiwache ab. Was aus ihm geworden ist? Keine Ahnung. Aber ich glaube, er hat ein echtes Problem. Für mich sieht es nach neuer Alufelge und neuem Reifen aus und die wird er in der Gegend nicht so leicht bekommen.

Fazit: Schotter und Notlaufrad verträgt sich gar nicht und Niederquerschnittsreifen auf Alufelge gehören auf Asphalt und nicht in die Pampa.

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