Straßenlegenden – Teil 3 – Carretera Austral/Chile


Es gibt eine weitere ‚legendäre‘ Straße,  die Carretera Austral. Sie verbindet die Region des südlichen Patagoniens in Chile mit der Aussenwelt.

Kommt man von Norden so startet sie in einer total unansehnlichen Stadt namens Puerto Montt. Die Strecke ist insgesamt ca. 1.250km lang und endet für Autos in einer Sackgasse im Süden in Villa O’Higgins.

Aber wie das so ist mit Legenden. Irgendwann opfert sie ihren Charme in diesem Fall: den Anforderungen an die moderne Welt alles schneller, größer und mehr.

Man verlässt Puerto Montt gen Süden, fährt einige Kilometer bis zur ersten Fähre, fährt wider ein Stück Straße, nimmt eine längere Fahrtfahrt auf sich und die Landschaft wird immer beeindruckender.

Nach der dritten Fähre ab Caleta Gonzalo ist dann die Straße ‚bimodal‘ (Kombination aus fester und schwimmenden Straße) zu Ende es geht als Schotterstrecke weiter.

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Was einen dann auf den folgenden 30km erwartet, ist einfach grandios. Man fährt durch den Dschungel auf einer einspurigen Schotterstraße. Es ist der Nationalpark Pumalin vom kürzlich tödlich verunglückten Northface uns Esprit Gründer Douglas Tompkins.

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Und dann erwartet einen plötzlich der Kahlschlag. Die Strecke soll zweispurig und asphaltiert werden. Das tut einem schon in der Seele weh.

Auch im weiteren Verlauf gibt es schon solche ausgebauten Strecken, teilweise noch Schotter, teilweise schon Asphalt.

Aber zur Legende der Straße gehören dann wahrscheinlich die Geschichten der Vergangenheit, als man sich durch unwegsamen Busch seinen Weg mühsam erkämpfen müsste. Vorbei!

Aber zur Ehrenrettung der Carretera Austral und die Gründe warum man sie auf keinen Fall verpassen darf: die tolle abwechslungsreiche Natur, die Natur Sehenswürdigkeiten mit Gletschern, Wäldern und Wasserfällen entlang des Weges und die schönen Wandermöglichkeiten.

Ich finde, eine Straße als Legende kann sich nicht nur durch die Mühsal des Befahrene behaupten, sondern vor allem durch das, was sie zu bieten hat und da ist das Fazit eindeutig: muss man gesehen haben.

PS: Wird sind nur ca. 950km bis zum See General Carrera gefahren und haben den südlichen Teil nicht gesehen. Wir sind um den See rum und über Chile Chico nach Argentinien weiter.

PS: Wenn man den alten Zustand nicht kennt und die Straße so nimmt, wie man sie vorfindet kann man sicherlich gut mit ihr anfreunden. Es ist einfach schade (für den Reisenden/Touristen, die Einheimischen sehen das naturgemäß anders) wenn ein Straße so begradigt und um ihre steilen Steigungen und tiefen Gefälle beraubt wird. Nervigen Wellblechschotter durch Asphalt zu ersetzen ist so shlimm nicht. Offroad Abenteuer zeichnet sich doch eher durch anspruchsvolle Strecken aus und nicht durch nerviges Geklappere.

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