Die Fahrzeugwahl (21.12.2016)


Mich persönlich interessiert ja immer auch die Technik und die Ausrüstung auf einer solchen Reise. Und bei den Reisenden, die wir bisher getroffen haben, waren immer ganz unterschiedlich Konzepte am Start. Eins ist dabei auch klar. Fahrzeuge von der Stange sind nicht dabei. Jedes der Fahrzeuge ist individualisiert.

Daher wollte ich mal beschreiben, wie wir so unterwegs sind.

Anfangen werde ich mit der Fahrzeugauswahl und den Ergänzungen. Innenausbau und Ausrüstung gibt es dann mal in einem separaten Beitrag.

1. Fahrzeugwahl

Ursprünglich war meine Idee, einen Land Rover Defender anzuschaffen und auszubauen. Im Jahr 2015 war ich ihn mehrfach zur Probe gefahren und hatte auch ein Offroad Fahrer Einzel-Training gemacht.

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Wir hatten uns auch einen schönen Innenausbau angeschaut und auf der Messe Abenteuer und Allrad 2015 in Bad Kissingen zu dritt zur Probe „gewohnt“.

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Dabei mussten wir aber feststellen, dass ein Defender ohne massive Umbauten für drei Personen als Camping Fahrzeug ungeeignet ist, zumindest nach unseren persönlichen Vorstellungen.
Dann kam als Alternative der VW Bus ins Spiel. Zuerst in einer Version mit drei Sitzen vorne. Das erwies sich aber beim Probesitzen auf längeren Strecken als völlig ungeeignet. Daher kamen wir dann auf den Bus mit zwei Sitzen vorne und einem Sitz oder einer Sitzbank in der zweiten Reihe.

2. Fahrzeuganforderungen

Ein aktueller VW T6 kam wegen der aufwändigen Abgas Reinigung nach Euro6 nicht in Frage. Nachdem nun die Wahl für einen VW Bus T5 ab Baujahr 2010 gefallen war (also T5 zweite Generation), ging es an die Detailanforderungen. Vierrad Antrieb sollte es sein, kurzer Radstand, Differentialsperre und Seikel-Höherlegung ein Muss, Seikel-Getriebemodifikation gewünscht.

Diese Anforderungen schränkten die Auswahl auf dem Gebrauchtfahrzeugmarkt drastisch ein. Kommerzielle Fahrzeuge wie zum Beispiel der Bundeswehr gab es zwar zahlreiche, aber das kam nicht in Frage. Zu gut erinnere ich mich an meine eigene Zeit als Wehrpflichtiger beim Bund und die Nutzung und Pflege der Fahrzeuge. Damit blieben bei mobile.de und autoscout24 im Sommer 2015 eigentlich keine interessanten Angebote mehr übrig.

3. Fündig

Es war ein Zufallstreffer bei ebay Kleinanzeigen, der mich zum gewünschten Fahrzeug nach München führte. ebay-Kleinanzeigen ist eigentlich nicht die richtige Plattform für ein solches Fahrzeug-Angebot. Trotzdem habe ich angerufen und es hörte sich sehr gut an.  Ein Privatfahrzeug aus Rentnerhand, Erstbesitz und als Camper ausgebaut. Also Karte für den Nachtzug freitagabends nach München besorgt, hingefahren, angeschaut und gleich mittags wieder zurück nach Düsseldorf, da ich am Abend Karten für die Oper hatte.

Nach ein paar Tagen des Grübelns habe ich mit dem Verkäufer das Geschäft klargemacht.

4. Das Basisfahrzeug (hier wird es ein wenig technisch)

Da stand er nun. Ab Werk war es eigentlich ein

  • VW T5 Transporter in zitronengelb
  • Zwei Sitze vorne, geschlossener Kasten nur mit Heckscheibe und Wischer, ansonsten komplett leer
  • 2l Diesel mit 140 PS
  • Vierrad Antrieb und zuschaltbare Hinterachs-Differentialsperre
  • Anhängerkupplung und elektrische Fensterheber
  • Klimaanlage
  • Standheizung
  • 5 Jahre alt und 60.000km gelaufen

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Das war es aber auch schon beim Basisfahrzeug ab Werk. Und dann hat der Vorbesitzer losgelegt.

  • Fahrwerkshöherlegung durch Seikel incl. größerer Räder mit Allterrain Bereifung
  • Getriebemodifikation durch Seikel
  • Kompletter Unterfahrschutz aus Aluminium, teils Seikel, teils Eigenbau
  • Dach umgebaut zum Hubdach
  • Camping Fenster in der zweiten Reihe
  • Sitze mit Drehkonsolen und zweiter Batterie unter Fahrersitz
  • Boden eingebaut und kompletter hochwertiger Camping Innenausbau mit Kühlschrank, Spüle und Kocher
  • Viele kleine Modifikationen und Verbesserungen

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5. Unsere Umbauten

Für unsere Anforderungen war die technische Basis perfek, aber der Camping Ausbau nicht für drei Personen geeignet. So flog der vorhandene Camping Ausbau komplett raus und wir konnten loslegen.

Das ging wie folgt:

  • Einbau Einzelsitz in der zweiten Reihe incl. neuem Boden
  • Einbau zweier größerer Fenster in der zweiten Reihe
  • Zentralverriegelung (verstehe nicht, warum der Vorbesitzer daran gespart hat)
  • 70 Liter Unterboden Wasserstank incl. Offroad tauglicher Halterung und Unterfahrschutz
  • Höherlegung der Getriebentlüftungen
  • Austausch und Höherlegung des Luftfilters
  • Verstärkte Abschleppösen vorne
  • Hohlraumversiegelung und Unterbodenschutz und
  • ein maßgeschneiderter Innenausbau mit Bett für drei Personen plus Kocher, Spüle und Kühlschrank
  • Halterungen für Sandbleche und Dachträger
  • Folierung als Tigerente

6. Die Unterstützer

  • IC Intercamp aus Anzing für den Einbau des neuen Bodens mit drittem Sitz, Zentralverriegelung , der größeren Fenster und des Unterboden-Wassertanks
  • Seikel aus Freigericht für die Entwicklung der Fahrwerks- und Getriebeumbauten für den T5 und die Ausrichtung des Seikel Treffens in Fürstenforrest 2016
  • Terranger in Neidenstein für die technischen Umbauten, die solide Offroad-Modifikation der Befestigung und Unterfahrschutz für den Wassertank, die Organisation des Treffens der „Terranger Freunde“ auf der Allrad&Abenteuer 2016 in Bad Kissingen und einfach für die tolle und kompetente Betreuung bei alle Fragen rund ums Fahrzeug
  • Foliencenter NRW für die Umgestaltung vom zitronengelben T5 zu unserer Tigerente
  • Kaua’i Camper  für den genialen Innenausbau, der sich in den ersten drei Monaten schon so bewährt hat und perfekt ins Auto und zu unseren Bedürfnissen passt
  • VW Herfurtner für die gute technische Betreuung des T5 vor Ort in Düsseldorf
  • Korrosionsschutzklinik in Erkrath für den Schutz bis in die letzten Ecken

 

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