Es gibt ein paar legendäre und gefährliche Strecken auf diesem Globus, die gemeinhin als „Todesstraßen“ bezeichnet werden.
Eine davon, den ‚Camino de la Muerte‘ in Bolivien, wollten wir befahren. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden als Verbindungsstrecke von La Paz in die niedrig gelegenen Gebiete der Yungas, war sie der Schrecken aller Befahrer. An extrem steilen Stellen
schlängelt sie sich einspurig an den bewachsenen Felswänden entlang,
auf der einen Seite steil aufragend, auf der anderen Seite steil abfallend.
Ein Ausweichen für den Gegenverkehr ist nur schwer möglich. Todesrate: ca. 26 Menschen pro Jahr und das auf einer nur gut 30 Kilometer langen Strecke.
Der Camino de la Muerte ist landschaftlich sehr eindrucksvoll und heutzutage recht einsam:
Seit ein paar Jahren gibt es eine neue, breite, geteerte Umgehungsstraße, auf der sich nun der normale Verkehr bewegt. Somit hat die alte Todesstraße viel von ihrem Schrecken verloren und dient heute eher touristischen Zwecken.
Das am meisten angepriesene Erlebnis ist die organisierte Abfahrt per Fahrrad.
Daher gilt der Ratschlag für Autofahrer, die Strecke erst ab 15:00 Uhr bergauf zu beginnen, da dann die Fahrradfahrer mit ihrer Abfahrt durch sind, die Fahrräder werden verladen und die Tourbusse fahren wieder zurück nach La Paz.
So haben wir unsere Befahrung auch erst am Nachmittag begonnen, uns dann aber die Freiheit genommen, auf halber Strecke am Straßenrand zu übernachten. Das war sehr einsam und auch ein wenig gruselig. Bis 10:00 Uhr am folgenden Morgen waren wir dann am oberen Ende angelangt und konnten den Fahrradfahrern beim Start ihrer Tour zuschauen.
Am Straßenrand waren uns auch etliche, teils recht neue Gedenk-Kreuze aufgefallen. Ein Tourguide erzählte uns dann die Geschichte von seinem Freund, dem dieses Kreuz gilt:
Christian war die Nachhut einer geführten Fahrrad-Gruppe und traf an einer sehr engen Stelle auf einen Traktor, der – quer gelagert – sehr große Baumstämme geladen hatte. Beim Ausweichen (im Stehen) verlor er den Halt und stürzte den steilen Abhang hinunter. Der Bruder des Guides war zwar als Erster zur Stelle, konnte aber nicht mehr helfen.
Auf der gesamten Strecke gilt übrigens Linksverkehr.
Damit wird erreicht, dass der bergab fahrende Verkehr ganz dicht am Abhang fährt, wenn er dem Gegenverkehr ausweichen muss. Das sind dann sehr spannende Ausblicke in den tiefen Abgrund…! Für uns, die wir bergauf gefahren sind, hieß das: ganz dicht an den Berg „kuscheln“, damit der andere nicht runterfällt – es ist aber alles gut gegangen.
(*WMDR: Eingestuft als : ‚World Most Dangerous Road“)
Hallöchen!
Oh man das hört sich ja ganz schön abenteuerlich bei euch an. Ihr freue mich schon wahnsinnig darauf, was ihr alles zu erzählen habt.
Hoffentlich habt ihr noch eine spannende Zeit und kommt sicher wieder nach Hause 🙂
Viele (meist sonnige) Grüße von Carina, Jana und Schwarzens 🙂
P.S.: eure Bilder sind einfach der Wahnsinn!!!
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