Urwald-Symbiose (3.7.2017)


Bei unserem Besuch im Madidi-Nationalpark (LINK) hat uns unser Führer Eber eine ganz besondere Konstellation zwischen Baum und Insekt gezeigt, die Symbiose des Teufelsbaums und der Feuerameise.

Der weibliche Teufelsbaum hat einen hohlen Stamm und hohle Äste, die miteinander verbunden sind. Außerdem gibt es kleine Löcher im Stamm, die eine Verbindung von innen nach außen bilden.

Bewohnt wird der Baum von Feuerameisen.

Sie heißen so, da ihr Biss einen brennenden Schmerz erzeugt. Die Regenwaldbewohner banden früher Missetäter an diesen Baum, um dann die Ameisen die „Bestrafung“ durchführen zu lassen. Das wirklich Spannende ist aber, wie sich die Ameisen für ihr „Wohnrecht“ im Baum einsetzen: Sobald es am Baum zu Erschütterungen kommt,

rücken die Ameisen aus, um ihn zu verteidigen. Sie kommen aus den Löchern gekrabbelt,

verteilen sich über Stamm und Äste und wehren potentielle Angreifer furchtlos und wirkungsvoll ab.
Damit aber nicht genug. Die Feuerameisen kümmern sich auch darum, dass sich der Teufelsbaum gut entwickeln kann: Wenn die Pflanze noch klein ist, halten die Ameisen in seinem Umfeld den Boden von anderem Bewuchs frei.

Damit erreichen sie, dass sich „ihr“ Baum gut entwickeln kann.
Und der männliche Teufelsbaum? Der hat keinen hohlen Stamm und keine Ameisen, die sich um ihn kümmern. Der darf bunt blühen und muss selber schauen, wie er groß wird.

Die Welt ist einfach ungerecht.

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