In Argentinien gibt es die Legende, eine Straße, die etwa 5.200km lange Ruta 40, die das Land von Nord nach Süd durchquert. Diejenigen, die dort vor vielen Jahren schon unterwegs waren, werden sicherlich von den rauen Bedingungen erzählen, derer sie sich ausgesetzt sahen. Schotterpiste bis zum Abwinken soweit das Auge schaut und die Räder tragen.
Heute wir mehr und mehr asphaltiert und wir wissen nicht so recht was besser ist.

Wir haben in den letzten Tagen viele hundert Kilometer auf Schotter auf unterschiedlichen Strecken verbracht und ja nach Beschaffenheit landet man auch schon mal auf einem Schnitt von knapp über 20km/h. Man wird durchgeschüttelt und erwartet, das jeden Moment irgendwo ein paar Schrauben rausfallen. Das kann mächtig auf die Nerven gehen.

Dann gibt es Strecken, die sind so schön kurvig und winklig und führen in wirklich entlegene Ecken. Dafür nimmt man dann die schlechten Pisten gern ein Kauf und erklärt das ganze zum echten Abenteuer.

Die Abschnitte der Ruta 40, die wir bisher kennenlernen durften liegen wohl so in der guten Mitte. Manchmal (häufiger) freut man sich über den Asphalt, weil man einfach Strecke machen möchte. Und dann wieder freut man sich über den Schotter,  weil das einfach  zum tollen Panorama passt, jede Flussbiegung mitnimmt und nichts glattbügelt.

Dann erlebt man Überraschungen, die man wieder kaum glauben kann. Da kommt man auf feinem Asphalt angedüst, es kommt ein Kreisverkehr und man landet an einer Umleitung. Von der eigentlichen Strecke fehlt die komplette Brücke und es gibt auch keinerlei Aktivitäten, die auf einen baldigen Beginn schließen lässt.

Dafür gibt es eine Schotterumgehung über eine „Behelfsbrücke“und auf der anderen Seite geht der feine Asphalt wieder weiter.

Es gibt einen Schotterabschnitt am Rio Grande entlang, der einfach großartig ist und uns einen tollen Stellplatz für die Nacht direkt am Flussufer beschert hat.

In Chos Malal gibt es ein großes Denkmal, dass auf die geografische Mitte der Ruta 40 hinweist, recht bombastisch.