Noch in Argentinien haben wir uns überlegt, in den grenznahen Nationalpark Laja nach Chile zu wechseln. Der dazugehörige Pass Paso Pichachen liegt nur wenige Kilometer davon entfernt und schien uns gut geeignet. In der größeren Provinzstadt Chaos Malal sind wir, um gut vorbereitet zu sein, zur örtlichen Polizeiwache gegangen und haben uns nach der Öffnung des Passes und den Öffnungszeiten erkundigt. Die Auskünfte waren ermutigend, auch wenn an ein Überqueren am Samstagabend nicht mehr zu denken war. So sind wir ein Stück weiter Richtung Pass gefahren und haben noch eine Übernachtung in der Pampa eingebaut.

Sonntagmorgen ging es dann guten Mutes die verbleibenden 70km zum Pass. Eine wunderschöne Piste durch einsame Gegenden, einer Straße, die stellenweise eher an einen Feldweg erinnerte.

Etwa 20km vor dem eigentlichen Pass kam die argentinische Grenzkontrolle mit abgeschlossener Schranke, die die Weiterfahrt blockierte.

Dazu kam eine anscheinend verwaiste Grenzstation. Erst auf Anklopfen wurden uns von den drei einsamen Grenzbeamten die Tür geöffnet und wir wurden hereingebeten.
Nachdem wir unser Anliegen vorgetragen haben – Grenzübertritt nach Chile – wurde uns versichert, dass der Pass leider noch für die kommenden drei Wochen gesperrt ist und erst am 3.11.2016 geöffnet wird. Da war Nichts zu machen und wir waren doch dem Ziel so nah.

Nachdem klar war, das wir aus Deutschland kommen, wurde uns noch zum Gewinn der Fußball Weltmeisterschaft 2014 gratuliert (übrigens das 1:0 gegen Argentinien!) und wir haben gemeinsam festgestellt, daß 2018 dann Argentinien Weltmeister wird. Wenn ich mir allerdings die Ergebnisse der Qualifikationsrunde dafür in Südamerika anschaue, dann sieht es für Argentinien gerade nicht so rosig aus. Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus wurden auch noch kurz erwähnt, dazu noch Bayern München. Egal wo auf der Welt man auf deutschen Fußball angesprochen wird, und wir sind da wahrlich keine Experten, die beiden ‚Lichtgestalten‘ sind immer dabei.
So haben wir uns einen Pass weiter südlich ausgesucht und, wenn wir an unserem Plan zum Besuch des Laja Nationalparks in Chile festhalten, damit einen Umweg von gut über 500km vor uns. Und wir waren dem Ziel schon so nah.

PS: Von den Grenzbeamten wurde uns auch versichert, dass die Polizei eh keine Ahnung von Pass-Themen hat, unser Nachfragen auf der Polizeiwache also unnötig war (was wir ja nun auch festgestellt haben).