Orientierung, Navigation und Reiseinformation 1


Anbei mal ein paar Infos, wie wir hier durch die Gegend navigieren und uns orientieren. Ich bin ja ein Liebhaber von Technik und ein Anhänger der klassischen Landkarte/Reiseführers.

Daher haben wir beides an Bord. Die Landkarte/Reiseführer hilft immer beim Verschaffen des notwendigen Überblicks, Regionen und Grenzen übergreifend.

Man darf aber nicht rein auf die Karten vertrauen, da sie Fehler enthalten. Das kennt man aus Europa nicht, ist hier in Südamerika aber nicht ungewöhnlich.

Das GPS ist für die Details, die Zielführung und genaue Entfernungsbestimmung und es sagt einem, wo man sich gerade befindet. Da das GPS aber immer von äußeren Faktoren abhängt, banale Dinge wie kontinuierliche Stromversorgung aber auch der Empfang der Satelliten und deren Verfügbarkeit, ist Kartenmaterial unabdingbar.
Auch dem GPS darf man nicht alles glauben. Das gilt zu Hause genauso wie unterwegs. Nicht jede Zielführung führt wirklich ans Ziel und das Mitdenken sollte nicht entfallen. Folgendes Bild zeigt die „offizielle“ Route des Navis auf der Fahrt über eine „Nebenstrecke“ zu ein paar Wasserfällen.

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Unsere Versorgung sieht daher wie folgt aus:

  1. Klassische Landkarten
  2. Klassische Reiseführer (und elektronische)
  3. GPS – Garmin Navi nüvi550, 3.5 Zoll
  4. GPS – Sony Android Tablet 8 Zoll mit OsmAnd+
  5. GPS Tracker (via GSM) – Trackimo

Zu 1. – Landkarten: Karten haben wir für jedes geplante Reiseland Südamerikas separat dabei, gerne die von Reise KnowHow. Sie sind recht aktuell, folienbeschichtet und somit reiß- und wasserfest. Gerade die Reißfestigkeit ist etwas, was man bald zu schätzen weiß, wenn man versucht, ein Land wie Argentinien auf einen Bogen Papier zu bringen, beidseitig bedruckt und dann noch häufig „umblättert“. Das hält nicht lange.

Für Chile/Argentinien haben wir persönlich aber einen Verbesserungsvorschlag. Man reist doch ziemlich viel zwischen den beiden Ländern hin und her und muss eigentlich ständig überlegen, welche Seite gerade die interessantere ist, wo die passenden Grenzübergänge sind und wie es auf der anderen Seite weitergeht.

Daher sollten man sich dafür lieber eine gemeinsame Karte zulegen, die beide Länder vereint. Wenn man verschiedene Karten mit unterschiedlichen Maßstäben hat (so wie wir im Moment), dann fällt es schwer, den Überblick zu behalten.

Zu 2. – Reiseführer: Wir haben für jedes geplante Reiseland die Reiseführer vom Lonely Planet (aktuellste Version entweder in deutsch oder englisch) und auch die Reise Know How Führer dabei. Beide Reiseführer haben einen guten Aufbau, viele Details und werden laufend aktualisiert. Sie enthalten zudem sehr gute Detailkarten zu Orts-/Stadtkernen und auch Nationalparks.
Ich persönlich schwöre ja seit 1991 auf Lonely Planet LP (erste Reise in den Nepal und nach Australien). Ich schätze den strukturierten Aufbau und die Ausrichtung eher auf Rucksacktouristen.

Zusätzlich habe die LPs für Argentinien und Chile als PDFs auf dem Tablet. Die PDFs helfen immens, wenn man mal per Suchfunktion im Dokument einen Ort sucht und nicht weiß, wo er ist. Aber für den Überblick und das „markern“ geht nichts über Papier.

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Zu 3. – Navi: Hier handelt es sich um ein über 8 Jahre altes Garmin Navi, das vorne an der Scheibe „klebt“. Es ist klein, es ist langsam, es ist ein Klotz. Aber: man kann ganz problemlos im Internet dafür offizielle OSM Karten bekommen und simpel aufspielen. Das habe ich mit meinen neueren Garmin Navis nie geschafft. Damit sind wir schon erfolgreich durch Marokko, den Oman und Dubai aber auch durch Kuba gefahren.
Da es wasserdicht ist, ist es auch meine erste Wahl, wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin. Dort kommt dann statt des original Halters von Garmin ein RAM Mount Halter zum Einsatz.
Eine hausnummerngenaue Navigation ist damit zwar im exotischen Ausland nur bedingt möglich, habe ich aber auch noch nicht vermißt. Meistens arbeite ich mit einer Orientierung über Landkarten oder Stadtpläne und suche dann die entsprechenden Stellen auf dem Navi – geht super.

Zu 4. – Tablet: Für Android Tablets (hier Sony 8 Zoll) gibt es ein super Programm namens OsmAnd+ „Open Street Map for Android“ (es gibt sicherlich auch andere Lösungen). Die Plus Version kostet zwar einen Einmalbetrag, bietet aber eine gute Kartenverwaltung und damit auch die Möglichkeit, viele Kartengebiete auf einmal auf dem Gerät zu speichern (wichtig für Südamerika). Auf einem 8 Zoll Tablet kann man viele Details sehen und damit gut die Umgebung des aktuellen Standorts checken. Es sind auch viele POIs (Point of Interests) verzeichnet, dass kann auch schon mal die Wäscherei im Ort sein. Da es sich bei OSM aber um ein Projekt für öffentliche, allgemeine Karten handelt, ist die Qualität bzw. der Detailreichtum nicht immer gleich (gut).
Man hat auch die Möglichkeit, dass Kartenmaterial zu durchsuchen was sehr hilfreich ist, wenn man im Reiseführer etwas liest oder einen Tipp bekommt und es dann auf der normalen Landkarte nicht direkt findet.
Das Tablet „klebt“ ebenfalls vorne an der Scheibe, gehalten von einem RAM Mount Universal Tablet Halter. Die Windschutzscheibe des VW Busses ist groß und man kann immer noch rausschauen :).
Das dritte Gerät im Bunde ist die Rückfahrkamera.

Zu 5. – GPS Tracker: Trackimo fährt zum ersten mal mit uns mit. Es ist ein kleiner sogenannter GPS Tracker mit GSM Modul. Das Gerät habe ich fest im Armaturenbrett des Autos verbaut. Man kann es über eine Weboberfläche oder per APP administrieren. Es sendet regelmäßig, wenn es im GSM versorgten Gebiet ist, die Position und weitere Daten an einen zentralen Server.
Über Web oder App kann man sich dann den Verlauf anschauen. So läuft die Positionserfassung kontinuierlich mit (siehe auch Bildschirmfoto in früherem Beitrag) und man kann verfolgen, wo sich das Auto gerade befindet. Man kann auch einen sogenannten Zaun einrichten oder eine Geschwindigkeit festlegen und wenn das Auto davon abweicht, wird ein Alarm ausgelöst (per Email/SMS). Die SIM Karte im Gerät funktioniert weltweit, für das erste Jahr sind die gesamten Positions-SMS enthalten (danach bei Bedarf EUR5/Monat im Abo) und das Gerät hat gerade mal EUR90 gekostet,
Man kann auch Hunde oder Kinder damit lokalisieren und das ganze passt mit eingebautem Akku in ein Gehäuse der Größe einer Streichholzschachtel.


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