Geschichten (der anderen) von den bösen Buben (11.12.2016)


Vorweg:
Wir verlieren immer wieder mal ein paar Dinge und manche finden wir sogar wieder. Bisher wurden wir aber von Schlimmerem bewahrt und wir hoffen auch, dass es so bleiben wird.
Das Bild des Beitrags entstand auf der Straße in Valparaiso. Es handelt sich also nicht um unsere Tigerente (was man ja auch an der Lackierung erkennen kann).

Am liebsten geht man ja mit dieser ‚alles ist gut‘ Einstellung durchs Leben. Ich glaube auch, dass es sich einfach unbeschwerter leben und in unserem Fall gerade reisen lässt. Trotzdem muss man sich mit den Realitäten auseinandersetzen. Wir versuchen uns, nicht von den bösen Reiseerlebnissen (derzeit der anderen Reisenden) die Laune verderben zu lassen. Aber jedes Einzelne mahnt zur Vorsicht.

Von fünf solcher Erfahrungen können wir bisher berichten, immer aus erster Hand von den Betroffenen hier in Chile/Argentinien selber berichtet bekommen. Ich hoffe, es werden nicht mehr und vor allem hoffe ich, dass es sich nicht irgendwann auch um unsere eigenen schlechten Erfahrungen handelt.

1. Der RoRo Aufbruch

Die gängigen Arten der Verschiffung nach Südamerika sind entweder RoRo Verschiffun (Roll-on, Roll-off) oder bei kleinen Fahrzeugen im Container (so haben wir das gemacht). Bei der RoRo Verschiffung steht das Fahrzeug offen auf dem Schiff (zumindest die Fahrerkabine falls sie vom Wohnbereich getrennt ist) und die Schiffe laufen unterwegs viele Häfen an, bei denen be- und entladen wird.

Einem Mann aus Kassel wurde während der Überfahrt vom Wohnbereich ein Fenster aufgebrochen und verschiedene persönliche Gegenstände entwendet.

2.  Der Taschendieb

Ein Ehepaar aus Köln hatte sich für die Verschiffung ihres Fahrzeugs ebenfalls für RoRo entschieden. Sie haben aber die Verschiffung dazu genutzt und sind als Passagiere auf dem Schiff über den Atlantik mitgefahren. Die Aufenthalte in den Häfen haben sie dazu genutzt, dass Fahrzeug zu überwachen oder auch Landgänge zu machen. Auf einem dieser Landgänge in Afrika wurden dem Mann aus der  Hemdtasche einige Dollar Noten geklaut.

3. Der Taschendieb – aber diesmal mit Happy-End

Ein holländische Ehepaar erzählt uns in Puerto Natales, dass ihnen am Morgen in der winzigen Bäckerei aus dem Rucksack der Ehefrau die Börse inklusive Reisepass geklaut wurde. Als sie den Diebstahl bemerken, gehen sie zur Polizei und als sie das Ereignis zur Anzeige bringen wollen, ist die Börse mit Pass und Kreditkarten bereits dort. Der Dieb hat die Börse um das Geld erleichtert und den Rest weggeworfen und jemand hat sie zur Polizei getragen. So war es ein Schrecken mit glücklichen Ende und ihnen blieb das Schicksal mit der Beantragung eines neuen Passes (wie in Teil 5 dieser Geschichte) erspart.

4. Klassischer Autoaufbruch

Einem Ehepaar wurde kurz nach der Ankunft und der Übernahme des Mietwagens in Valparaiso der Wagen aufgebrochen und das gesamte Gepäck geklaut – einfach alles inklusive wichtiger Medikamente aber außer der Dinge, die sie zu dem Zeitpunkt am Körper hatten. Das Positive daran (so sagten sie selbst): sie konnten sich endlich mal komplett neu einkleiden.

5. Der Überfall mit Messer

Zwei nette junge Britinnen brachen morgens aus unserem gemeinsamen Hostal in El Bolson zu einer Wanderung auf. Als wir sie abends wieder sprachen, berichteten sie davon, auf ihrer Wanderung von zwei jungen Männern mit dem Messer bedroht worden zu sein. Ihnen wurde alles abgenommen. Geld, Pässe, Kameras, Telefone und die Rucksäcke mit dem gesamten Wandergepäck. Die Pässe hatten sie nur dabei, weil sie auf dem Rückweg noch Busfahrtkarten weiter Richtung Süden kaufen wollten. Nun mussten sie tausende von Kilometer Richtung Norden nach Buenos Aires zur britischen Botschaft fahren, um sich neue Pässe zu besorgen. Aber sie waren trotzdem guten Mutes, obwohl sich auch die Polizei in Argentinien als nicht besonders hilfreich erwies.

Fazit: Das Übel lautet überall. Immer gut aufpassen und hoffen, dass nichts passiert. Das gilt in Südamerika genauso wie zu Hause.

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