Rallye Dakar 2017 – Wir waren dabei (14.1.2017) 1


Anmerkung:

Bitte nur lesen, wenn man dem Motorsport gegenüber nicht völlig abgeneigt ist. Über Sinn und Unsinn kann man sich vortrefflich und zu Recht streiten. Außer der Dakar habe ich damit auch nichts am Hut. Aber die Dakar ist in meinen Augen schon eine außergewöhnliche Veranstaltung mit einem ganz besonderem Flair und ganz besonderen Herausforderungen an Mensch und Material. 

 

Nach etlichen Umplanungen hatten wir Rio Cuarto als unser Ziel ausgesucht, um dort die Rallye Dakar in Südamerika (Paraguay, Argentinien und Bolivien) zu sehen. Das war die letzte Station vor dem Zieleinlauf in Buenos Aires.

Andrea hat uns zwar für verrückt erklärt, aber zum Glück mitgemacht. Motorsport ist nicht ihr Ding und ich kann auch gut verstehen, dass man diese Begeisterung nicht teilt.

Aber über die letzten Jahre habe ich die Rallye Dakar Anfang Januar immer im Fernsehen begleitet und wollte sie, jetzt wo wir vor Ort so dicht dran waren, nun mal gerne selber miterleben. Franziska habe ich damit angesteckt und daher war sie auch Feuer und Flamme für diese Idee. Als ich es schon drangeben wollte war sie diejenige, die sich vehement für den Besuch eingesetzt hat.  Immerhin ist Rio Cuarto von Ushuaia, wo wir zum Jahresbeginn waren, Luftlinie ca. 2.500km entfernt (vergleichbar die Strecke von Gibraltar nach Flensburg), aber dafür hatten wir 10 Reisetage inklusive Besichtigungen und Ausflügen eingeplant.

Wir wollten also zum einen den Einlauf der Teilnehmer in Rio Cuarto am 13.1. und zum anderen den Start Richtung Buenos Aires am 14.1.2017 vor Ort erleben.

Zu diesem Zweck hatten wir am Vorabend einen Campingplatz in der Stadt Rio Cuarto aufgesucht. Unser Hoffnung war, dort. ebenfalls interessierte Zuschauer mit mehr Detailwissen zum Streckenverlauf zu finden.

Leider war das nicht so von Erfolg gekrönt. Entweder wussten sie nichts oder waren mitten in der Nacht aufgebrochen (und wir wussten nicht warum). Aber am Morgen des 13.1.2017 kommt ein Mann auf uns zu und stellt sich als Fabian, Reporter eines örtlichen Rundfunksenders, vor. Nachdem Andrea ihm ein Interview in Spanisch (!) gegeben hat

konnten wir ihm einige Detailinformationen zur Rallye entlocken. So wussten wir nun, wo wir uns für diesen Tag zum Einlauf der Teilnehmer hinstellen konnten, wo das Fahrerlager genau ist und wo man am kommenden Tag den Start der letzten Wertungsprüfung anschauen kann.

Mit diesem Wissen haben wir uns auf den Weg gemacht.

Zuerst an einen Kreisverkehr in der Stadt, an dem alle Teilnehmer und auch die Begleitfahrzeuge vorbeikommen sollten. Dies fand im normalen Straßenverkehr statt, da es lediglich eine Verbindungsstrecke zum Fahrerlager/Biwak war. Das ganze Spektakel zog sich über 5 Stunden hin.

Es kamen die Fahrzeuge auf eigenen Rädern (heile oder leicht demoliert)

und die nicht mehr funktionsfähigen Fahrzeuge auf dem Anhänger

vorbei. Auch die Zuschauer waren auf Dakar getrimmt

Als das Feld dünner wurde, haben wir beschlossen, selber mal ein Stück Richtung Biwak mitzufahren. Manche hielten uns wohl auch für einen aktiven Teil der Dakar und winkten uns dabei fröhlich zu.

VOR dem Fahrerlager

gab es auch echte Teilnehmer zum Anfassen

Anschließend sind wir in der Nacht dann noch 50km weiter Richtung Norden in die Nähe des Ortes Alcira gefahren. Dort, an einer Kreuzung im Nichts zwischen einer schmalen Landstraße und einem Feldweg, sollten die „Helden“ morgens am 6:15 Uhr vorbeikommen. So haben wir auf dem Grünstreifen unser Nachtlager aufgeschlagen und waren somit am Morgen direkt vor Ort.

Und dann kamen sie auch schon. Auf Motorrädern, Quads, Autos, LKWs und Buggys

Einige „hüpften“ über die Kreuzung

andere ließen es richtig fliegen – großes Kino

und man war wirklich dicht dabei.

 

Nicht alle hatten Glück und manche brauchten die Hilfe von Polizei und Feuerwehr, um ihr Moped wieder ans Fahren zu bekommen

Am Mächtigsten was her machten die LKW, mit viel Getöse und großer Staubfahne.

Leider durften wir sie nicht zwischen uns beiden durchfliegen lassen.

Nach 6 Stunden war das Spektakel vorbei, die Kreuzung leerte sich von Zuschauern, Offiziellen, Feuerwehr und Polizei und zurück blieb eine ganz normale Straßenkreuzung.

Das gab uns aber die Chance, ein Stück des „heiligen“ Bodens der Dakar selber unter die Räder zu nehmen. Wir sind aber rechtzeitig umgedreht, um nicht wieder in irgendeinem Schlamassel hängen zu bleiben…

 


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