Mehrfach wurde uns erzählt, dass man in Südamerika unbedingt die Iguazû-Wasserfälle an der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien besuchen müsse. Wenn man sich in Südamerika nur eine einzige Sehenswürdigkeit anschauen dürfte, dann müsste es eben diese sein.!
Also haben wir uns auch dorthin begeben – und wir waren definitiv nicht alleine dort. Trotzdem war es ein unglaubliches Erlebnis. Wir kennen weder die Victoria- noch die Niagara-Fälle und können daher nicht vergleichen. Aber der Besuch auf beiden Seiten des Wasserfalls (Argentinien und Brasilien) war absolut beeindruckend. Genaugenommen ist es ein mächtiger Wasserfall, der aus ca. 280 einzelnen Wasserfällen besteht!
Zuvor waren wir für eine gute Woche in Uruguay. Das Land haben wir recht schnell durchfahren müssen und nicht so viele Stopps gemacht, wie wir es gerne getan hätten. Aber es gibt an den Iguazû-Wasserfällen auf argentinischer Seite spezielle Touren an den Tagen um Vollmond herum. Dazu hatten wir uns für den 12. Februar angemeldet. Wir hatten eine geruhsame Woche in Uruguay und sind dann mit einer ca. 2.000km langen Fahrt von der uruguayischen Atlantikküste mit zwei schönen Zwischenstopps auch rechtzeitig dort gewesen. Dann haben wir nach einigen Stunden des Wartens am Abend erfahren, dass die Tour wegen schlechten Wetter leider ausfallen müsse. Dabei hatte es zum Abend hin aufgeklart und wir waren guten Mutes. Nun müssten wir eigentlich bis Anfang März warten, um wieder eine solche Chance zu bekommen. Schade. Hätte man das vorher gewusst, hätten wir es in Uruguay ruhiger angehen lassen. Na, so ist das mit der Planung. Das mit dem Wetter hatten wir nicht in der Hand.
Daher sind wir noch am gleichen Abend spät nach Brasilien hinüber und haben uns direkt am Nationalpark-Eingang einen einfachen Campingplatz genommen, an dem wir aber auch praktischerweise tagsüber das Auto stehen lassen konnten. Direkt morgens zur Eröffnung des Nationalparks standen wir bereit. Am Abend waren wir dann die Allerletzten, die man von der Plattform scheuchen müsste, bevor der Park geschlossen wurde. Also könnten wir die Wasserfälle voll ausgekostet, trotz beachtlicher Temperaturen und tropischer Schwüle, von der ersten bis zur letzten Minute.
Anschließend sind wir auf einen anderen, sehr netten Campingplatz in Foz do Iguacu gefahren, wo wir alte Reisebekannte von der Halbinsel Valdés wiedergetroffen haben.
Zurück in Puerto Iguazû/Argentinien haben uns ein Hostel genommen. Die Temperatur ist so hoch (38 Grad) hier, dass wir eine feste Unterkunft bevorzugt haben. Da kommt dann die Gemütlichkeit mit drei Personen im VW-Bus doch an ihre Grenzen.
Am nächsten Morgen waren wir pünktlich um 8.00 Uhr zur frühesten Offnungszeit des Nationalparks auf argentinischer Seite da und waren auch diesmal wieder die Letzten, die auf der Plattform des Diabolo-Wasserfall-Aussichtspunkts standen.
Dabei sind wir an diesem Tag erst den Lower-Trail , anschließend den Upper-Trail gegangen. Nach einer kleinen Rast ging es dann um 15:00 Uhr mit dem Bähnchen zum Diabolo-Wasserfall. Für uns war das die perfekte Steigerung. Der Lower-Trail war früh morgens noch recht leer und gab den Blick von unten auf die zahlreichen Wasserfälle preis. Der Upper-Trail war eine schöne Steigerung der Eindrücke von oben und hat uns noch besser gefallen.
Es ging also stetig aufwärts mit den Eindrücken, und die Krönung war dann der Diabolo-Wasserfall ganz zum Schluss!
Zum Ende hin war die letzte Aussichtsplattform direkt an der Kante des Wasserfalls ganz leer und wir hatten unglaubliche Ausblicke bei fast perfektem Abendlicht.
Weitere Trails im Park sind zur Zeit wegen des Wasserstandes (Isla San Martin) bzw. wegen eines in den letzten Tagen umherschweifenden Pumas im öffentlich zugänglichen Teil des Nationalparks geschlossen.