Karneval in Rio de Janeiro ist ja jedem ein Begriff. Da es nun an der Zeit für Karneval war, wir aber nicht nach Rio wollten, haben wir nach Alternativen Ausschau gehalten.
Gehört und gelesen hatten wir vom Karneval in Encarnacion/Paraguay. Anders als bei uns wird der Karnevalsumzug an mehreren Wochenenden in Folge abgehalten. Am Karnevalssamstag war die letzte ‚Aufführung‘. Abends um 9 Uhr ging es los. Man musste sich vorher Eintrittskarten besorgen, da das Gebiet für die Öffentlichkeit abgesperrt war. Anders als wir es kennen, findet der Umzug nicht einfach auf der Straße statt, sondern auf einer speziellen, fest dafür eingerichteten Strecke. Sie ist mit einer Flutlichtanlage versehen und der Boden ist mit Sponsoren-Werbung übersät.
Sie ist ein paar hundert Meter lang und hat links und rechts feste Tribünen aus Beton und Ziegelstein. Das sieht so ein wenig nach der Formel 1 Zielgeraden aus.
Manche Besucher sind ein wenig verkleidet. Der größte Spaß ist für sie aber, Schaum aus der Sprühdose mit sehr viel Freude und ohne Hemmungen auf allem und jedem zu verteilen!
Dann tanzen und ziehen die verschiedenen Gruppen über die Strecke,
(hier sogar mit VW-Werbung), teilweise gefolgt von Karnevalswagen. Begleitet werden sie von dröhnenden Musikgruppen auf einzelnen Wagen mit mächtigen Lautsprecheranlagen.
So richtig ist die Begeisterung für diese Art von Karneval nicht auf uns übergesprungen, zumindest bei Andrea und Christian nicht. So haben wir um 23:00 Uhr die Veranstaltung verlassen, obwohl sie auf diese Art noch bis mindestens zwei Uhr nachts weitergehen sollte.
Wir hatten noch einen weiteren Tipp bekommen: Straßenkarneval in Candelaria/Argentinien. Dazu mussten wir erst wieder über die Grenze (siehe separater Artikel) und dann in den Ort Candelaria fahren. Dort kamen wir so gegen 1:30 Uhr morgens an und hier tobte noch der Bär.
Geparkt hatten wir genau an der Stelle, an der sich die nächste Gruppe kostümierte und sich eine große Trommlergruppe gerade warmspielte. Das war ein ganz anderer Eindruck.
Man war unmittelbar dabei, die Menschen standen oder saßen am Straßenrand.
Die Stimmung war sehr ausgelassen. Hier hatten wir vielmehr den Eindruck von Karneval, wie wir ihn kennen.
Wobei die hochsommerlichen Temperaturen in Südamerika ganz andere Kostüme als bei uns zulassen :).