Wiedersehen – Zufall oder Planung! (18.7.2017)


Wenn man mit dem eigenen Fahrzeug lange in einer Region unterwegs ist, kommt es vor, dass man andere Reisende immer wieder trifft. So haben wir gerade in Patagonien und speziell in Feuerland, also im Süden von Südamerika, andere Langzeitreisende mit ihren Fahrzeugen immer wieder einmal an jeweils anderen Orten gesehen. Das war allerdings  um das Jahresende 2016 herum und da waren viele auf dem Weg von oder nach Ushuaia/Argentinien. Das südliche Ende Südamerikas ist geographisch wie ein Trichter geformt, das Straßennetz ist übersichtlich, also ist ein Wiedersehen recht möglich.

Auf dem Weg von Feuerland nach Norden wird der Kontinent immer breiter und ein Wiedersehen wird weniger wahrscheinlich. Trotzdem kommt es immer wieder vor. Wir haben z.B. diese holländischen Radler

(in der Nähe von Porvenir/Chile auf Feuerland, 23.12.2016)

(Pim & Ellen: The Rolling Dutch) nach vielen Monaten und tausende Kilometer weiter nördlich zufällig an der Tankstelle (!) wiedergesehen,

(in Fiambala/Argentinien, 15.4.2017)

Im Juni 2017 sind wir in Bolivien von Radlern angesprochen worden mit den Worten „Euer Auto haben wir im Dezember (2016) in Punta Arenas gesehen!“ (also tief im Süden Chiles).

Wir haben, einsam an einem See in Feuerland/Chile stehend, Weihnachten gefeiert (LINK). In der Ferne stand ein weißes Fahrzeug (ein schweizer Bucher Duro), ohne dass es zu einem Kontakt kam. An Silvester haben wir das Fahrzeug dann zufällig in Ushuaia wiedergesehen und mit ihrer Team Gaucho Besatzung (Anita & Roger: „Nichts wie weg“) aus der Schweiz und noch anderen Schweizern, die wir  zuvor schon in Tolhuin am Lago Fagnano, Argentinien, getroffen hatten,  gemeinsam gefeiert.

 (Neujahr im Nationalpark Tierra del Fuego/Argentinien, 1.2.2017)

Im Mai kreuzten sich unsere Wege wieder zufällig, diesmal  hoch im Norden von Argentinien, in Cafayate:

(Campingplatz Cafayate/Argentinen, 21.4.2017)

Im November auf der Carretera Austral

(Puyuhapi/Chile, 19.11.2016)

und dann im Dezember kurz vor Ushuaia haben wir ein Schweizer Ehepaar in ihrem LKW, der „Offroad Villa„, entweder persönlich getroffen oder zumindest ihr Reisemobil gesehen,

(Tolhuin/Argentinien, 27.12.2016)

um dann überraschend in Paraguay im März 2017 plötzlich nebeneinander im Hasta la Pasta zu stehen:

(Hasta la Pasta, bei Asuncion/Paraguay, 13.3.2017)

Solche Erlebnisse hatten wir immer wieder. Häufig tauscht man die Adressen oder WhatsApp-Kontakte aus, viele Reisende führen auch einen Blog oder versenden ihre Reiseberichte per Mail.

Wenn wir dann einmal einen akzeptablen Internet-Zugang finden, was hier nicht immer leicht ist, erledigen wir erst einmal anstehende „Aufgaben“ und informieren uns dann darüber, was die anderen Reisenden so treiben und wo sie gerade sind. Manchmal stimmen wir uns auch aktiv ab und schauen, ob sich die Wege irgendwo wieder kreuzen.

Viele Reisende sind aber schneller als wir unterwegs – und während wir noch in Bolivien sind, sind sie schon in Peru, Ecuador oder sogar Kolumbien – ein Wiedersehen ist also recht unwahrscheinlich.

Anders war es mit unseren Strandrettern (LINK). Nachdem sie uns in Argentinien geholfen hatten, die versenkte Tigerente aus dem Strand auszugraben,

(nach der Rettungsaktion am Strand in Argentinien, 12.1.12017)

haben wir immer wieder Kontakt gehabt. Sie waren aber auf einer ganz anderen Route unterwegs, sie nach Süden, wir nach Norden – Wiedersehen unwahrscheinlich. Aber irgendwann kommt jeder am südlichsten Ende Südamerikas an, muss umdrehen und wieder gen Norden fahren. Da waren die Strandretter Birgit und Udo schneller als wir unterwegs. Auch wenn einige Schneeblockaden zwischen Chile und Argentinien sie behinderten, kamen sie zügig nach Norden voran. Letzte Woche stellen wir dann fest, dass es gut möglich sein könnte, dass sich unsere Wege in La Paz/Bolivien kreuzen könnten. Durch unseren Werkstatt-Aufenthalt (LINK) waren wir länger in La Paz als geplant und so konnten wir ein Wiedersehen organisieren. Das war eine große Freude und ein sehr intensiver Austausch über die zwischenzeitlich gewonnenen Reiseerlebnisse und Eindrücke!

(Blick aus 3.700m Höhe über Teile von La Paz, um Hintergrund der über 6.400m Höhe Berg Illiami, 16.7.2017))

Also: Ein Wiedersehen ist nicht immer wahrscheinlich, aber man kann schon mal ein wenig nachhelfen.

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